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Klostermuseum Ottobeuren

 

Wie kann das Museum durch die Neugestaltung in Dialog zu einer Heterogenität von Besuchern, speziell mit Kindern und Jugendlichen treten?

Wie kann das Klostermuseum Ottobeuren zu einer Besucherattraktion werden, welche ganzheitlich ein Verständnis für den Lebensentwurf der Mönche schafft?

 

Das Klostermuseum Ottobeuren ist das zweit älteste Museum des Allgäus. Seine Anfänge fand das Museum 1881 mit der Umgestaltung der repräsentativen Abtsräumlichkeiten, dessen barocke Verzierungen bis heute das Bild des Museums prägen.

Ziel der Modernisierung der Ausstellung ist es, ein attraktives touristisches Angebot für Familien und Jugendliche zu gestalten.

Das Team von Duncan Mc Cauley hat hat sich zum Ziel gemacht den Lebensstil und das Lebensgefühl durch genaue Analyse, atmosphärische Vermittlung und Interaktion besonders für Familien und Jugendliche zu gestalten. Dabei soll die Reflexion der Besucher durch vergleichende Fragen zwischen eigenem Lebensstil und dem Dasein als Benediktiner gefördert werden und Inhalte auf sachlicher und emotionaler Ebene nachhaltig vermittelt werden.

Auftakt

Der Raum 201 bildet den Auftakt zur Ausstellung und schafft durch die raumgreifende begehbare Skulptur emotionale Zugänge zu den Folgethemen der Ausstellung.

Die runde harmonische Form der Skulptur regt Assoziation zu dem Thema der gemeinschaftlichen Suche nach Gott und dem gemein-schaftlichen Leben für Gott an.

Die barocken Ausstellungsräumlichkeiten sollen als eigenes Exponat begriffen werden. Es herrscht Stille. Beim Eintritt in den Raum fällt die Aufmerksamkeit auf das Licht, dass aus der Kapelle durch den Spalt der halbkugelförmigen Skulptur fällt. Der Besucher umschreitet neugierig das Objekt, welches durch die spiegelnde Oberfläche, Wänd- und Deckenmalerein in greifbare Nähe bringt. Die Skulptur kann begangen werden. Im Inneren entsteht durch das Rund ein Gefühl von Umgebenheit, Gemeinschaft und des Aufstrebens. Durch die Stille und die Skulptur wird ein erster emotionaler und freier Zugang zu dem Thema der gemein-schaftlichen Suche nach Gott geschaffen. Zu bestimmten Tages-zeiten erklingen aus der Kapelle Gebetsgesänge die den Raum

des Objekts erfüllen. Gedanken und Fragen finden beim Aufenthalt im stillen Rund Raum und Zeit.

Wie fühlt sich Stille an?

Wie lange halte ich Stille aus?

Wie fühlt es sich an in Gemeinschaft zu Leben?

Vermittlung des Lebensalltags Gehorsam, Schweigsamkeit, Demut

In diesem Raum im zweiten eher sachlich orientiertem Teil der Ausstellung sollte der Alltag der Mönche, der durch die strengen Regeln der Regular Benedicti bestimmt wird, für die Besucher durch vielfältige Angebote erfassbar werden.

Eine Hands-on-Kleiderstation, sowie eine Inszenierung eines Esstisches mit Vorleser geben die Möglichkeit selbst in den Alltag der Mönche einzutauchen.

Vorgehen

Um das Raumprogramm festzulegen und eine passende Gestaltung dessen zu finden, hat das Team zuerst die Prinzipien und die Abläufe des Lebens der Benediktiner untersucht. 

Besonders wichtig war die gemeinsame Suche nach Gott als zentraler Aspekt. Stille, Demut, Gehorsam und strenge Regelbefolgung sind Wegbereiter um möglichst viel Zeit und Raum für diese gemeinsame Suche zu gewinnen. 

Die Parameter des Zusammenlebens wurden anschließend in ein visuelles und haptisches Bild überführt.

Vermittlung

Für die nachhaltige Vermittlung legte das Team besonderen Wert auf ein inklusives Mehrsinnesprinzip und eine Wechselseitige Erzählung auf emotionaler wie sachlicher Ebene.

Die Besucher sollten angeregt werden über Ihren einen Lebensstil und ihre Prinzipien im Vergleich zu den Benediktinermönchen nachdenken. Hierzu begeleiten Fragestellung an verschiedenen Exponaten den Besucher durch die Ausstellung.

Gestaltungsansatz

In Anlehnung an die Regeln der benediktinschen Mönche, werden Besitzlosigkeit, Demut, Gehorsam, Beständigkeit und Schweigen in eine gestalterische Sprache übersetzt. So bilden Simplizität, Zeitlosigkeit, Natürlichkeit und Wertigkeit den Leitfaden für eine schlichte Ausstellungsarchitektur, Grafik- und Mediengestaltung, welche Vergangenheit und Gegenwart verbindet. 

 

Im Besonderen wird der Aspekt strenger Regeln und das inklusive Zusammenleben in der Ausstellungsarchitektur durch den Kontrast von warm anmutenden Oberflächen und die Rahmung derer durch harte Materialität widergespiegelt werden. 

 

 

Konzeption, Planung

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